Immer wieder hatte Stadtschönheiten-Initiator Erwin Waeijen mit sich gerungen: Sollte er den Bitten einiger Herren nachkommen und auch männliche Kandidaten zulassen? In diesem Jahr sollten sie nun endlich ihre Chance bekommen, die Herren – und was geschah? Entweder versteckten sie sich auf ihren Bewerbungsfotos unter Baseball-Kappen oder zeigten, dass nicht allzu viel „Ausgangsmaterial“ zur Verfügung stehen würde. Keine gute Basis für einen Wettbewerb, der Typveränderung bei Herren zeigen soll …
… doch dann sah die Jury die Bewerbungen der Damen – und war begeistert! Denn die geben sich Mühe, senden schöne Fotos ein und erzählen ihre persönliche Geschichte, weshalb sie teilnehmen und was sie sich erhoffen. Diese tollen Frauen stellen wir Euch vor und verraten Euch die Begebenheiten vom Finale am Sonntag, 6. Oktober:
Jennifer (31) hilft für ihr Leben gerne anderen Menschen – doch manchmal schlüpft sie auch fremde Rollen. Schon als Schülerin schnupperte sie im Jugendclub des Grillo-Theaters Bühnenluft und begeisterte sich für die Schauspielerei. Dieser Leidenschaft ist sie bis heute treu geblieben und steht seitdem regelmäßig für kleinere Sprechrollen bei RTL und SAT1 vor der Kamera.
„Zum Glück finden meine Chefs das ziemlich spannend, so dass ich mir für Drehtage oft frei nehmen darf.“ Allerdings sind die Rollen in der Familie neu verteilt, seit Sohn Alexander vor 15 Monaten zum „Ensemble“ kam: Er bestimmt aktuell der Tagesablauf der ausgebildeten „Fachwirtin im Gesundheitswesen“ und Praxisleiterin.
Stylistin Kayla empfahl Jennifer einen überlangen, klar konturierten Bob in einem dunklen Braunton und ein Make-up, das vor allem die Augen betont. Damit war sie als erste fertig fürs Fotoshooting – und als letzte auf dem Siegertreppchen. Dafür aber ganz oben …
Für Sandra (46) war das Umstyling ein vorgezogenes Geburtstagsgeschenk. Deutlich wichtiger war ihr jedoch, dass sie sich damit vorbereitet auf den Wechsel des Arbeitgebers und eine reizvolle Tätigkeit im Einkauf. „Zuletzt fand ich meine Frisur ziemlich langweilig und hatte keine Lust mehr, die Haare offen zu tragen.“
Da wusste Stylistin Selen Rat: „Sandra trägt jetzt einen angestuften Long Bob, den sie leicht selbst stylen kann. Lebendig werden die Haare durch Balayage-ähnliche Freihand-Strähnchen, die wir in die Haare eingezeichnet haben.“ Sandra ist absolut zufrieden: „Das hatte ich mir als Ergebnis gewünscht.“
Weiterhin sind die Haare lang genug für einen Pferdeschwanz. „Zuhause und bei meinen Hobbies darf es auch mal schnell gehen mit dem Styling. Mit meiner neunjährigen ‚Zieh-Tochter‘ nähe ich jetzt und möchte uns eigene Kleidung fertigen.“ Zum Ausgleich zieht es sie nach draußen, laufen – mit dem Ziel, bald wieder einen kompletten Halbmarathon oder Marathon absolvieren zu können.
Natascha (35) hat täglich Kundenkontakt in der Apotheke – und trainiert ebenso regelmäßig für ihre Rennen. Am 13. Oktober geht es noch einmal auf die Essener „Seerunde“ mit 17,2 Kilometern. Und dann sind da noch die 7-jährige Tochter und das Ehrenamt in der evangelischen Friedenskirche in Steele, wo sie Kindergottesdienste mit organisiert …
Für diesen abwechslungsreichen Alltag fand Natascha bislang ihren Zopf praktisch – allerdings auch ein wenig langweilig. „Ich würde mich gerne verändern, bekomme aber irgendwie nicht den Bogen hin. Ich habe nämlich auch noch eine Naturkrause und weiß nicht, was ich damit anfangen soll.“
Stylist Dennis hat die Antwort: Er kürzt Nataschas Haare deutlich ein, reduziert das Volumen durch leichte Stufen und zeigt ihr, wie sie die Haare selbst locken kann und so die Krause „überwindet“. Zudem erhalten die Haare eine besonders haltbare Farbe, die zudem leicht schimmert und viele Reflexe bietet. Leichte Contouring-Strähnen um das Gesicht sorgen für eine feminine, weiche Optik.
Sport ist das vorherrschende Thema in Utes (54) Familie. Ihr Mann war erfolgreicher Handballer. Ihre drei erwachsenen Kinder sind regelmäßig bei deutschen Meisterschaften im Judo dabei. Sie selbst war am erfolgreichsten, ist als Schwimmerin bei den Olympischen Spielen 1984 in Los Angeles angetreten und sorgt seitdem dafür, dass die sportlichen Erfolge ihrer Kinder „im Fluss“ bleiben. Sie selbst hat nach ihrer Zeit als Schwimmerin noch intensiv Squash gespielt. Heute ist ihr vor allem wichtig, mit regelmäßigem Fitness-Training leistungsfähig zu bleiben.
Als Stewardess bei der LTU war sie früher in aller Welt unterwegs – heute wird sie aktiv, wenn Menschen aus aller Welt nach NRW kommen. „Ich kümmere mich als Relocation Consultant um ausländische Mitarbeiter großer Unternehmen, die hier eine Stelle antreten und Begleitung bei Behördengängen oder der Wohnungssuche benötigen.“ Ihre Englisch- und Spanisch-Kenntnisse kann sie dafür perfekt nutzen.
Stylistin Tiziana war erstaunt, als sie Ute zum ersten Mal sah: Auf dem Bewerbungsfoto hatten ihre Haare grau gewirkt, doch in Realität waren sie hellblond – ein Ergebnis des letztes Besuchs bei „Oliver’s Hair“, die ebenfalls zur Firmengruppe von Oliver Schmidt gehören. „Utes Haare nehmen Farbe anders an. Das hat uns heute vor ziemliche Herausforderungen gestellt. Letztlich haben wir uns für ein leicht mattiertes Blond entschieden und einen variablen Kurzhaarschnitt mit betontem Oberkopf gestylt.“
Beeindruckend flexibel ist Liana (35). Die gebürtige Italienerin hat sich immer wieder weitergebildet, war stellvertretende Filialleiterin im Einzelhandel und betrieb eine Pizzeria. Nun allerdings konzentriert sie sich auf ihre drei Kinder, die sieben und vier sowie ein Jahr alt sind. „Ich koche und backe richtig gerne und freue mich, dass es allen schmeckt“, strahlt sie. Auf Familienfeiern glänzt sie mit einem weiteren Talent: ihrer schönen Singstimme.
Celine, Keyla und Omran stylten bei Liana einen weich fallenden, leicht angestuften Long Bob in einem satten Mittelbraun. „Mit der Länge kann ich die Haare hochstecken oder offen tragen. Das ist superpraktisch“, freute sich Liana.
Andrea (39) ist gelernte Krankenschwester und kommt aus Ostwestfalen. Als es dort keine Karrieremöglichkeiten mehr für sie gab, wechselte sie ans Uniklinikum. Dort arbeitet sie als Intensivpflegerin auf der Station für Knochenmarktransplatationen – eine Tätigkeit, bei der sie praktisch den ganzen Tag Haube und Mundschutz tragen muss. „Da ist ein Zopf schon praktisch, damit man abends nicht total verstrubbelt aussieht.“ Und auch am Wochenende, wenn es ins Schwimmbad geht oder mit dem 6-jährigen Sohn auf den Bauernhof der Großeltern, ist sie für ein schnelles Styling dankbar. Ihr Lieblingsziel bleibt jedoch Ibiza, wo es sie mindestens einmal jährlich hinzieht.
Weil es diese schönen anderen Gelegenheiten gibt, trennt sich Andrea gerne von 20 Zentimeter Länge. Ihren neuen Long Bob bearbeitet Stylist Fanar mit dem Glätteisen zu fröhlichen Beach Waves. Zuvor färbt er einen gleichmäßigen dunkleren Ansatz ein, über den er in Balayage-Technik blonde Strähnchen einmalt. „So gleichen wir die alte und neue Farbe übergangslos an und schaffen ein gleichmäßiges Gesamtbild“, erläutert er.
Kathrin (34) liebt ihre Arbeit in der Hauptbuchhaltung von Bilfinger. „Die Verantwortung für die großen Abschlüsse finde ich superspannend.“ Deshalb genügen ihr die Ausbildung zur Bürokauffrau und das BWL-Studium auch nicht – aktuell strebt sie den anspruchsvollen Abschluss als Bilanzbuchhalterin an.
Der perfekte Ausgleich zu Büro und Zahlenkolonnen ist für sie die Natur. Auch Kreativität lebt sie in der Freizeit, bei der Fotografie mit Models. Dadurch hat sie eigentlich einen guten Blick fürs richtige Styling. Bei sich selbst ist sie eher vorsichtig. „Ich habe eine Naturkrause und schon schlechte Erfahrungen gemacht.“ Stylist André nutzt daher besonders reichhaltig pflegende Farben und arbeitet mit drei Farbtönen. Die Ansätze sind nun mittelbraun, die Längen rötlich und intensiv rot. Die strapazierten Längen werden deutlich gekürzt und der Oberkopf durchgestuft, damit die Haare glatter fallen. Nach dem abschließenden Föhnen umrahmen Kathrins Haare weich und „gebändigt“ ihr Gesicht – und sie ist überglücklich, als die Jury sie auch noch aufs Siegertreppchen schickt.
Lavdije (47) war im vergangenen Jahr begeistert von der Verwandlung ihrer Kollegin Barbara. „Wir arbeiten beide im Sitzungsmanagement beim Ruhrverband. Dort ist es superwichtig, dass wir gepflegt auftreten.“ Sie war beeindruckt, wie gut die Kollegin mit dem neuen Styling im Alltag zurecht kam und entschied sich, ebenfalls die Veränderung zu wagen. „Ich habe immer wieder mit Farbe experimentiert, aber eigentlich immer lange Haare getragen.“
Ihre Stylistin Cassandra riet ihr nun jedoch dazu, den Blondton mit dunklerer Ansatzfarbe und hellen Strähnen deutlich zu betonen, zugleich mit einem neuen, kürzeren Schnitt in die Verwandlung zu gehen. Mit einem kinnlangen Schopf und betontem Oberkopf geht Lavdije nun zurück in ihren Verband – und ist gespannt, was die Kolleginnen, Freunde und Familie sagen. „Meine beiden Söhne sind schon erwachsen, so dass ich endlich wieder mehr Zeit habe für meine Hobbies und gemeinsame Unternehmungen im Freundeskreis.“
Ihr Mut wird jedenfalls belohnt: Sie steht am Ende als Zweite auf dem Siegertreppchen.
Yvonne (54) ging es im letzten Jahr wie Kollegin Lavdije – auch sie war begeistert von der Verwandlung bei Barbara. Als Vorzimmerdame im Zentraleinkauf des Ruhrverbands ist sie natürlich perfekt organisiert und legte sich ihre eigene Bewerbung für 2019 auf „Wiedervorlage“.
Dieses Mitdenken wurde nun mit der Finalteilnahme belohnt – und kam Yvonne gerade recht. „Ich habe gerade das ‚Flüggewerden‘ meiner beiden großen Töchter und meinen eigenen Umzug hinter mir.“ Die frisch gewonnene Zeit für sich selbst füllt sie mit viel Sport aus: Stand up-Paddeling, Tennis, Golf und langen Touren mit ihren drei Fahrrädern.
Ihr neues Styling ermöglicht den Spagat zwischen schickem Vorzimmer-Styling und sportlichen Abenden. Kassandra und Jessica stylten ihre Naturlocken zu einem luftig aufspringenden Schopf mit freien „Sun Kiss“-Reflexen. Ihr zartes Gesicht erhält nur ein leichtes Tages-Makeup. „Das bin ich“, stellt sie fröhlich fest, „denn ich stehe morgens auf und lache.“
Fotos: Dr. Claudia Posern für van Loon Kommunikation
Adresse: Oliver Schmidt Hairdesign, Rathenaustraße 2, Theaterpassage, 45127 Essen, Tel. 0201 / 2 48 50 10